Liebe Gemeinden, liebe Helfer und Unterstützer,

nachdem wir am 15. Juli von denverheerenden Folgen der Flutkatastrophe erfuhren, es betraf auch einige unserer Mitarbeiter und viele Freunde in unserer Nachbarschaft, riefen wir am 16. Juli eine Koordinationszentrale ins Leben, welche die Hilfe bis zum heutigen Tag koordiniert. Unsere Zentrale im Haus Wittgenstein ist zu einem Treffpunkt von hunderten von Helfern und zur Sammelstelle von Hilfsgütern geworden. Im Hirschsaal wurde eine Leitstelle eingerichtet, welche Helfer und Betroffene gezielt zueinander bringt und die Einsätze überwacht.

Das Ausmaß der Zerstörung ist unvergleichlich größer als man es in den Medien wahrnehmen kann. Wenn man vor Ort ist, es mit eigenen Augen sieht und mit den betroffenen Menschen spricht, ja es mit allen Sinnesorganen wahrnimmt, macht es einen schon sehr betroffen. Wiederholt habe ich den Satz gehört: „Sowas habe ich noch nicht gesehen“. Auf der anderen Seite hat uns die in diesem Maße nie da gewesene Hilfsbereitschaft von vielen Gemeinden und freiwilligen Helfern überrascht und riesig gefreut! Die betroffenen Menschen haben ja nicht nur ihr Hab und Gut verloren, sondern viele haben ihre Lieben verloren oder sie sind immer noch vermisst. Sie brauchen Menschen, die ihnen zuhören und sie trösten. Täglich begleiten Seelsorger unsere Teams in die Einsatzgebiete, um für die geistlichen Nöte der Menschen da zu sein. Dieses Angebot gilt auch den vielen Helfern. Vielen Dank, gemeinsam sind wir stark!

Mit uns zusammen sind auch eine ganze Reihe von Gemeinden und Werken, die ähnlichen Hilfeleistungen durchführen und die Zusammenarbeit ist ausgesprochen gut und gesegnet. So konnten wir für diese Hilfsaktion auch das christliche Hilfswerk Samaritian’s Purseals Partner gewinnen.

Besonders dankbar bin ich auch für unsere Mitarbeiter, die in so kurzer Zeit eine gut funktionierende Struktur und eine schlagfertige Strategie aus dem Boden gestampft haben. So professionell und so leidenschaftlich zugleich. In den ersten Tagen haben sie rund um die Uhr gearbeitet. Einige ehrenamtliche Helfer haben sich mit gleichem Elan unermüdlich eingesetzt, sodass wir nach einer Woche den Eindruck hatten, sie gehören schon lange zum Team. Vielen Dank!

Die Anzahl derfreiwilligen Helfer wuchs täglich. In den ersten zwei Wochen nach der Katastrophe konnten wir, mit weit mehr als 1.000 Helfern, in den betroffenen Gebieten Rhein-Sieg, Rhein-Erft-Kreis und Landkreis Ahrweiler bei Aufräum- und Reinigungsarbeiten, auch mit schwerem Gerät wie Bag- gern und Pumpen, in der Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs und Sachmateriallieferungen, aktiv sein. Die Freiwilligen konnten an über 300 Einsatzorten helfen. Ein Einsatzort besteht schon mal aus einem Straßenzug mit mehreren betroffenen Haushalten. An drei Tagen koordinierten wir zusätzlich 300 Jugendliche pro Tag, die einem Aufruf des YouTube Kanals “The Real Life Guys” gefolgt waren. In Altenahr findet bis zum Ende der Ferien in Rheinland-Pfalz eine Betreuung für Kinder aus betroffenen Familien statt, bei der sie unter anderem die Möglichkeit haben von der guten Nachricht zu hören. Durch die vielen fleißigen Hände haben wir erstmals auch in unserer Region, die Möglichkeit so vielen Menschen auf einmal ein Licht zu sein. Immer wieder berichten uns Helfer, wie sie die Möglichkeit hatten mit Betroffenen über Gott ins Gespräch zu kommen. So konnte einer unserer Helfer ein unversehrtes Kreuz, in einem sonst zerstörten Bereich in Rech, gebrauchen, um mit einem Anwohner über Gott ins Gespräch zu kommen.

Liebe Geschwister und Missionsfreunde, das war und ist ein „kairos“ Gottes. Dieses Zeitfenster ist bekanntlich sehr klein, bevor es wieder zur Tagesordnung übergeht. Noch ist es offen und wir können ein Zeugnis der Liebe Gottes sein und die gute Saat sähen. Für die Frucht ist Gottes Geist verantwortlich. Wir sind derzeit im Prozess von einem „Sprintmodus“ in einen „Marathonmodus“ zu wechseln und laden euch ein, sowohl uns wie auch die umliegenden Gemeinden mit Helfern, wie auch mit Spenden weiter zu unterstützen.

Da wir schon vielfache Erfahrungen in Katastrophenhilfe haben, ist unsere Strategie wie folgt: Als erste Soforthilfe, durch die das nötigste und dringendste zur Verfügung gestellt wird. Das waren in den ersten Wochen vor allem praktische Hilfe beim Aufräumen, die Sicherstellung der Versorgung und der Seelische Beistand. Danach die mittel- und langfristige Hilfe, denn wenn nach zwei bis drei Wochen das Medieninteresse abnehmen wird, ist die Not noch lange nicht behoben. Wir werden dann weiter helfen, Härtefälle aufzufangen und im Namen Jesu Hoffnung und Liebe zu geben. Dies wollen wir unter anderem durch das zur Verfügung stellen von Nothausständen, aber auch durch Seelsorge erreichen.

Herzlichen Dank für die gute und schnelle Reaktion auf die Not in unserem Land! Verbunden im Dienst für Jesus

Waldemar Harder
Missionsleiter To All Nation

Der Zwischenbericht wurde uns von To All Nation zur Verfügung gestellt.

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Alles dazu, z.B. Kontaktmöglichkeiten und auch mehr Informationen/Updates und "Was wird gerade gebraucht" auf der Themenseite der Internetseite von To All Nations.

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